Magie der Musik (und des Geldes)

mein kleiner Münzvorrat
mein kleiner Münzvorrat

In den letzten Wochen war ich mit meinem Unterricht  in den weniger guten Klassen nicht wirklich zufrieden ("gut" in Bezug auf das Englischniveau).

 

Gute Klassen bieten fast immer die super  Kombination: aufmerksam & ganz brauchbare Englischkentnisse.

Wenn schlechtere Klassen ankommen sieht das meist anders aus.

Abends, wenn unsere Stunden sind, müssen alle Schüler in ihren Klassenräumen Hausaufgaben machen. Durch unseren Unterricht verlieren sie also sogesehen wertvolle Zeit, um ihren Hausaufgabenberg zu bewältigen. Es ist daher durchaus üblich, dass Schüler in meinen Englischstunden mehr oder weniger heimlich einfach weiter Hausaufgaben machen.

Die zweite Herausforderung ist das Verständnis meiner Ausführungen an der Tafel. Wenn ich etwa ein Spiel erklären will, das alle aktivieren und Spaß machen soll, dann kann es sein, dass ich das Gegenteil erreiche; weil ich es nicht einfach genug vermitteln kann. Während ich erkläre sehe ich wie immer mehr abschalten oder verwirrt fragen: 什么意思? (frei übersetzt: "Was redet der da?").

Dann hilft meistens nur noch alles in kleinen Schritten vorzumachen.

 

Der Hauptgrund für die Verständnisschwierigkeiten ist vermutlich, dass sie nur selten Aufgaben mündlich auf Englisch gestellt bekommen. Noch dazu unterscheiden sich meine dann wohl ziemlich von denen aus ihrem Unterricht.

 

Wie dem auch sei; ich habe schon einige paar Lösungsansätze ausprobiert. Ganz gut klappt etwa das Übersetzen von dem besten Schüler einer Klasse ins Chinesische. Für ihn wird das mit der Zeit nur ein wenig nervig und der Rest passt dann bei meinen Ausführungen auf Englisch noch weniger auf.

 

Die Wunderwaffe seit Beginn dieser Wochen lautet: Musik und Geld.

 

Wir singen zusammen einen Song, den sie sich in der letzten Stunde gewünscht haben. Den kennen sie und wenn ich den Songtext ausdrucke und mitbringe, dann trauen sich sogar einige mitzusingen.

Wahlweise kommen dann in den Text noch Lücken, die beim Hören ausgefüllt werden müssen. Das funktioniert hervorragend; allerdings muss ich im Vorhinein darauf achten nicht zu übertreiben. Ein einfaches Wort pro Strophe reicht meist.

Da muss ich wirklich noch besser lernen mich in die Schüler hineinzuversetzen, um die Schwierigkeit an ihr Niveau anzupassen.

 

Der absolute Renner danach war ein Quiz mit deutschem Geld als Hauptpreis.

 

Aus Deuschland habe ich einige Münzen mitgenommen. Davon zeige ich ein, zwei in der Klasse herum (Begeisterung!!!) und wiederhole deutlich, dass der Gewinner sie bekommt. Dann dauert es noch eine kleine Weile bis die letzten Schüler nicht mehr rufen: "Teacher, give me money!" oder mich zu Schere, Stein, Paper-Duellen um das Geld auffordern.

Danach arbeiten sie aber wirklich hervorragend. So macht der Unterricht richtig Spaß... mir und hoffentlich auch meinen Schülern!

 

 

Ein Beispiel:

Song: "Telephone" von einer verrückten Lady

1. Where is the singer?

2. What does she do there?

3. What does her telephone do all the time?

4. Who wants to talk to her?

5. Why can't she answer the phone? (What are her excuses 借口?)

 

Die Fragen können dabei mehr als nur eine einzige Antwort haben.

 

Wer Lust hat kann sich an der Aufgabe ja mal probieren und die Lösungen in einem Kommentar schreiben. Mit Euro Münzen als Belohnung kann ich sicher niemaden motivieren; aber wie wäre es mit einer Postkarte aus China für den besten Kommentar (sagen wir bis zum 25.12.)?

 

PS. Dafür darf natürlich der Songtext zur Hilfe genommen werden!

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Kommentare: 5
  • #1

    Jasmin, Samira und Nymph (Dienstag, 24 Dezember 2013 19:37)

    1.: im Gefängnis in einem Auto und einem Restaurant
    2.: tanzen, telefonieren, sitzen, Sandwiches machen und damit Männer vergiften ;)
    3.: klingeln
    4.: die Männer, die sie verfolgen...?
    5.: sie ist sehr beschäftigt und sie tanzt die ganze Zeit

  • #2

    dodo (Donnerstag, 26 Dezember 2013 14:06)

    sh*t, ich habe die deadline verpasst, aber dann nutze ich den kommentar wenigstens, um dir "sheng dan kuai le!" und (ein europäisches) "xin nian hao!" zu wünschen...

  • #3

    tfchina (Sonntag, 29 Dezember 2013 10:47)

    Angesichts der überwältigenden Anzahl an Kommentaren fiel es mir nicht leicht, den besten auszuwählen. Jasmin, Samira und Nymph; ihr könnt euch auf Post aus China freuen =)
    Die Vorfreude könnte tatsächlich etwas andauern. Ich glaube die Post braucht etwas über einen Monat bis nach Deutschland. Bis dahin!

  • #4

    Jasmin (Freitag, 03 Januar 2014 10:50)

    Cool danke :)

  • #5

    Samira (Freitag, 10 Januar 2014 16:19)

    Hey cool!
    Ich freue mich schon :)

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Kommentare zum Blog

...sind ausdrücklich erwünscht! Man könnte ja fast meinen niemand liest meine Blogeinträge :P

Nach 7 Monaten zeigt meine Armanduhr endlich die chinesische Zeit an. Ich bin irgendwie nie dazu gekommen sie umzustellen. Als sie jetzt leer war, hat der Uhrmacher mir beim Wechseln der Batterien die richtige Zeit eingestellt ;)

 

Uuuund, sie ist hin. Das Armband ist ausgerissen und so kann ich sie leider nicht mehr tragen. Schade, es hängen schöne Erinnerungen aus Kanada an ihr.

es schaut ja doch ab und zu jemand vorbei; wenn auch keiner Kommentare schreibt ;)