Bergdorfsuche

Trio des Tages

Weil der Kleiderberg im Raum an der MinZu bedrohliche Ausmaße annimmt und wir noch keine neuen Verteilungsorte haben, wurde in der Gruppe entschieden dieses Wochenende auf Bergdorfsuche zu gehen.

 

Gut, wirklich suchen mussten wir JiJia (季加) eigentlich nicht. Die letzte Generation hat dort einmal eine Hygieneaktion durchgeführt und wir wollten nachschauen wie ein Jahr später der Stand der Dinge ist.

Zusammen mit Maxine und Sebastian habe ich also heute Morgen einen Minibus für die einstündige Fahrt das Tal hinauf genommen. Unterwegs haben sich unsere beiden Fahrer, ein junges Pärchen, abgewechselt. Offensichtlich bringt er ihr gerade bei wie man fährt. Was die Kupplung und den Bremsweg bei einem vollbesetzten Bus angeht braucht sie zumindest eindeutig noch etwas Übung. Brenzlig wurde es aber nur drei Mal. Das erste Mal hätte sie fast einen Hund erwischt, der auf der Straße ein Nickerchen machte, dann beinahe einen geparkten Lastwagen. Zum Glück haben die Minibusse praktisch keine Motorhaube, sonst hätten wir mit der schon unter ihm gehangen. Dann schließlich hat ein entgegenkommender Bus unseren Seitenspiegel eingeklappt.

Darauf hat ihr Freund ziemlich genervt das Steuer und sich dabei direkt selbst übernommen als er nach dem Anfahren noch vom Fahrersitz aus die rechte Schiebetür hinten schließen wollte (sehr akrobatisch). Die nächste Laterne kam bedrohlich nahe.

Soviel also zur Busfahrt. Immer wieder ein Erlebnis, aber einen echten Unfall hatten wir dann doch noch nie.

 

Kurz vor GuDeng (古登) sind wir mitten auf offener Strecke ausgestiegen. Laut Sebis Handy sollte dann kurz danach der Abzweig zur Bergstraße hoch nach JiJia kommen. Die war den größten Teil betoniert und bequem zu laufen. So ohne Wanderrucksäcke hatte ich eigentlich mehr das Gefühl einen  Sonntagsspaziergang zu machen als eine echte Wanderung.

 

Die sich schlängelnde Straße war gut ausgebaut
Die sich schlängelnde Straße war gut ausgebaut

Nach vieleicht einer Stunde kamen wir in der 季加小学 (JiJia Grundschule) an wo gerade Pause war. Verständlicherweise waren die Schüler alle ziemlich schüchtern, haben uns dann aber doch zu ihrem Lehrer geführt. Seinen Namen hatten wir noch von den letzten Freiwilligen und konnten so gezielt nach ihm fragen.

Dass er Baumhaus schon kannte und sich noch gut an die Hygieneaktion erinnerte, erleichterte die Erklärung für unseren Besuch. Eine Weile haben wir zusammengesessen, heißes Wasser getrunken und ihm alle Fragen von unserem Bergdorf-Kontaktformular gestellt. Er war sehr freundlich und hat uns bereitwillig Auskunft über alles Wichtige gegeben.

 

So wissen wir jetzt, dass die Kinder an der Grundschule keine Kleidung benötigen. Warme Winterjacken wurden wohl von der Regierung bereitgestellt. Wichtig wären dagegen Schuhe. Einige Schüler haben anscheinend nur FlipFlops. Die sind in den Bergen besonders im Winter eindeutig nicht die erste Wahl.

 

An einer Aktion des Hygieneprojekts zum Zähneputzen war unser Ansprechpartner am meisten interessiert. Manche Kinder wissen wohl noch vom letzten Mal wie man Zähne putzt, andere haben es aber noch nie richtig gelernt. Den Eindruck, dass hier Bedarf besteht, bekamen wir auch als wir uns die Schlafräume der ca. 50 Schüler angeschaut haben:

Es gab haufenweise Waschschüsseln, aber insgesamt nur eine einsame Zahnbürste auf einer Fensterbank.

Die Kinder der JiJiaXiaoXue 季加小学

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Kommentare zum Blog

...sind ausdrücklich erwünscht! Man könnte ja fast meinen niemand liest meine Blogeinträge :P

Nach 7 Monaten zeigt meine Armanduhr endlich die chinesische Zeit an. Ich bin irgendwie nie dazu gekommen sie umzustellen. Als sie jetzt leer war, hat der Uhrmacher mir beim Wechseln der Batterien die richtige Zeit eingestellt ;)

 

Uuuund, sie ist hin. Das Armband ist ausgerissen und so kann ich sie leider nicht mehr tragen. Schade, es hängen schöne Erinnerungen aus Kanada an ihr.

es schaut ja doch ab und zu jemand vorbei; wenn auch keiner Kommentare schreibt ;)