Aaaaargh!


"Nein, für eure Klassenräume haben wir keine Schlüssel."

"Wie soll ich dann unterrichten?"

"Frag doch einen Schüler, ob er durch ein Fenster klettert und den Raum aufmacht."

"Die sind alle zu und von innen verriegelt."

"Mmh, ich muss jetzt auch los..."

 

Die optimalen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Stunde. Nachdem Sebastian endlich wieder da ist (05.03.2014) kann ich nicht mehr wie bisher noch seinen Raum benutzten. Meiner ist schon seit einer ganzen Weile verschlossen. Auf Nachfrage hatten wir vorher schon einmal nachgemachte Schlüssel bekommen. Wofür die gut sein sollen hat sich mir noch nicht erschlossen. Jedenfalls öffnen sie nicht unsere Klassenzimmer.

 

Also stand ich am ersten Tag als Sebi seinen Raum wieder beanspruchte etwas genervt, amüsiert und ratlos vor meinem. Das Problem konnten dann zwei hilfsbereite Schüler lösen, die gerade auf dem Weg zum Rauchen in den Toiletten waren. Sie hatten es im Vorbeigehen sofort erkannt und der eine zückte kurz seine Geldkarte für die Mensa. Nach 10 Sekunden Herumstochern im Türschlitz war die Tür offen. Bevor ich mich richtig bedanken konnte waren die zwei dann auch schon wieder verschwunden.

 

Das war ja am Ende einfacher als ich gedacht hatte. Ob ich allerdings beim nächsten Mal die Tür selber mit meiner Karte aufbekäme, ist nicht sicher. Daher ist mir am Ende der Stunde zufällig der Haken zum Verriegeln des einen Fensters abgebrochen. Wenn dieser nicht gegen alle Wahrscheinlichkeit repariert werden sollte, bleibt mir jetzt immer die Option dadurch einzusteigen.

 

 

 

 

Where is ...


China? So ging es in der dritten Stunde der Reihe "Your Journey around the world" los. Über die Lage Chinas waren sich alle Teams immer einig. Sobald es aus der vertrauten Umgebung herausging gab es aber mitunter die wildesten Spekulationen.

 

Zuerst habe ich nach den bekannten englischsprachigen Ländern gefragt, dann nach einigen anderen größeren. Zum Abschluss des ersten Teils ging die Reise nach Europa. Hier gab es die größten Unterschiede bei der Auswertung. Bei einigen war alles richtig, andere zählten Ostpreußen großzügig noch zu Deutschland oder vertauschten uns mit den Franzosen.

 

Dass alle genau wissen wo die einzelnen Länder der EU sind hatte ich aber auch gar nicht erwartet. Ich war hauptsächlich generell einfach neugierig wie es hier um das geografische Wissen außerhalb Chinas bestellt ist. Dabei hat sich der größte Teil wirklich gut geschlagen (und nur ein paar Spezialisten unter meinen Schülern waren der Überzeugung Großbritannien läge in Italien).

Der Höhepunkt jeder Stunde war fraglos:

"Where is the country of TaiWan?"

...

...

"NOOOOO!, belong to China!"

"It's a lie!"

"TaiWan no country; province of China!"

 

In den guten Klassen brach jedes Mal ein Proteststurm erster Güte  über mich herein (genau worauf ich es angelegt hatte ;)

Nach 2, 3 Minuten verstummten die letzten Proteste und Beteuerungen Taiwan gehöre zu China. Ich habe mich dann entschuldigt und gesagt, da hätte ich mich wohl vertan. Nach der Stunde blieben dann meist ein paar Schüler da und haben sich noch weiter mit mir über TaiWan und seine Zugehörigkeit zu China unterhalten. Ihre Ansicht war, dass TaiWan historisch gesehen schon seit sehr langer Zeit durchgehend zu China gehörte und dies noch immer tut.

 

 

Nachdem ich so die Kategorie Länder zum Abschluss gebracht hatte ging es etwas schwieriger weiter mit einzelnen (ihnen) bekannten Städten: LiuKu, KunMing, BeiJing, Paris, New York, London,...

 

Hier haben viele die Größe Yunnans innerhalb Chinas doch deutlich überschätzt, und dafür, dass sie hier leben auch LiuKu überraschenderweise weit verfehlt. Besser lief es bei BeiJing, das praktisch alle trafen. Auch Paris und London hatten gute Quoten. Dass Berlin vielen kein Begriff war kann man ihnen wohl kaum übelnehmen, schon überrascht hat mich allerdings, dass aus 7 Klassen mit je über 40 Schülern nur 3 New York gefunden haben. Praktisch auf jedem Blatt war anstattdessen Washington eingezeichnet.

 

Eine wirklich gelungene Stunde. Ich hatte meinen Spaß und die Schüler waren auch voll bei der Sache. Für die besten Teams gab es als Preis wieder deutsche Münzen. Die haben eine unglaubliche Motivationswirkung.

/\ Links nicht übersehen!

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Kommentare zum Blog

...sind ausdrücklich erwünscht! Man könnte ja fast meinen niemand liest meine Blogeinträge :P

Nach 7 Monaten zeigt meine Armanduhr endlich die chinesische Zeit an. Ich bin irgendwie nie dazu gekommen sie umzustellen. Als sie jetzt leer war, hat der Uhrmacher mir beim Wechseln der Batterien die richtige Zeit eingestellt ;)

 

Uuuund, sie ist hin. Das Armband ist ausgerissen und so kann ich sie leider nicht mehr tragen. Schade, es hängen schöne Erinnerungen aus Kanada an ihr.

es schaut ja doch ab und zu jemand vorbei; wenn auch keiner Kommentare schreibt ;)