Voraussicht

 

-lich oder auch nicht haben wir nächste Woche komplett oder teilweise frei (Stand Freitag 01.11.2013). So ganz sicher kann man sich da nicht sein.

Eben hat Scarlett, die Stufenleiterin im Fach Englisch, uns nach dem Uterricht gesagt, dass nächste Woche eine Sportveranstaltung ist und daher unsere Stunden ausfallen. Davon, dass irgendetwas ansteht haben wir schon mitbekommen, aber Näheres konnte uns niemand sagen. Immerhin wissen wir es jetzt zwei Tage im Voraus. Letztes Mal haben wir von unseren Kurzferien erst am Tag selbst erfahren: "Übrigens, ihr habt diese Woche keinen Unterricht mehr."

Mir gefällt diese etwas desorganisierte Spontanität, auch wenn sie manchmal komische Ausmaße annimmt. Scarlett hat uns erzählt, dass sie schon einmal von Schülern überraschend darauf hingewiesen wurde, dass ab dem nächsten Tag Ferien seien; und es hat gestimmt!

Darüber sind Schüler wohl überall bestens informiert =).

 

Sportsmeeting


Das heißt 运动会 wörtlich übersetzt. Wir würden vielleicht Sportfest sagen. Heute (07.11.) sind die Schüler der Lai Mao Zhong Xue in einer ganzen Reihe Disziplinen gegeneinander angetreten. Neben den gewöhnlichen wie Sprinten und Weitsprung gab es auch eine Klassenvorführung der "morning exercise". Mit diesen musikalisch untermalten Übungen bereiten sich die Schüler jeden morgen auf den kommenden Tag vor. Heute ging es aber um die möglichst formschöne synchrone Ausführung, glaube ich.


Wir hatten auf unseren Sportfesten immer Klassenfarben (warum Gelb, wer hat bitte gelbe T-Shirts?!). Hier durften die Schüler mehr Kreativität zeigen und haben sich jeweils einheitliche Oberteile im Internet bestellt. Mein persönlicher Favorit waren die "The North Face"-Jacken ;).

 

Zu guter Letzt sollten Sebastian und ich noch in einem Lehrerwettbewerb im Seilspringen teilnehmen. Das hat spontan doch ganz gut geklappt.

 

Große Schulparty

 

Am 8. November gabe es abends eine riesige Show. Auf den neuen Basketballplätzen der Schule hat sich selbige komplett versammelt. Geboten wurde eine Show aus Tanz und Gesangseinlagen von Schülern und Lehrern; und zwar richtig professionell. Dazu kamen noch eine kurze aber sehr gut gemachte Zaubershow und Cosplay. Dabei haben mehrere Dutzend Schüler sich als bekannte Mangahelden verkleidet (wobei "bekannt" immer relativ ist; ich kannte nur eine einzige Figur).

Cool war auch eine kleine Modenschau von selbstgebastelten Kleidungsstücken.

Am Ende gab es einen riesigen Tanzkreis auf der Bühne in dem zu "Ali Dali Dazi Lei" getanzt wurde; dem bekanntesten Song der Lisu-Minderheit.

 

Das Beste an diesem Fest war für die Schüler aber zweifellos, dass sie den darauffolgenden Samstagmorgen frei hatten. Ein Highlight!

Ein beachtlicher Haufen gesammelter Flaschen
Ein beachtlicher Haufen gesammelter Flaschen

Nächstenliebe/ Mitgefühl

 

So ähnlich würde ich den Namen des 爱心-clubs (ai xin) übersetzen. Organisationen dieser Art gibt es hier an vielen Schulen und Universitäten. Auf unterschiedliche Weise setzen sie ihren Namen in die Tat um und engagieren sich sozial.

 

An der Lai Mao werden in jedem Klassenraum leere Plastikflaschen gesammelt, die von Mitgliedern des 爱心-clubs dann regelmäßig abgeholt werden. Nachdem Sebi und ich letztens auf den Club aufmerksam wurden haben wir uns den Schülern zweimal angeschlossen und ihnen beim Einsammeln geholfen (dafür opfern diese freiwillig einen Teil ihrer Pausen).

Sie haben uns dabei das Konzept dahinter erklärt. In China gibt es zwar keinen Pflaschenpfand an sich, aber trotzdem kann man leere Flaschen bei Müllankäufern zu Geld machen. Diese verwerten dann das Plastik. Anscheinend bekommt man für einen Pfund Flaschen etwa 4 Yuan (50c). Das klingt nach wenig, aber man muss bedenken, dass hier zum Beispiel Nahrung um einiges günstiger ist. Für 4 Yuan etwa ist ein ganz ordentliches Frühstück oder ein Mittagessen in der Schulkantine drin. Außerdem kommt an unserer großen Schule schnell ein beachtlicher Berg an Flaschen zusammen.

 

Den Erlös bekommen schließlich die ärmeren Schüler der Lai Mao. Diese kommen teilweise von weither und können sich diese "Eliteschule" auch nur leisten, weil sie ein Stipendium bekommen haben.

 

/\ Links nicht übersehen!

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Kommentare zum Blog

...sind ausdrücklich erwünscht! Man könnte ja fast meinen niemand liest meine Blogeinträge :P

Nach 7 Monaten zeigt meine Armanduhr endlich die chinesische Zeit an. Ich bin irgendwie nie dazu gekommen sie umzustellen. Als sie jetzt leer war, hat der Uhrmacher mir beim Wechseln der Batterien die richtige Zeit eingestellt ;)

 

Uuuund, sie ist hin. Das Armband ist ausgerissen und so kann ich sie leider nicht mehr tragen. Schade, es hängen schöne Erinnerungen aus Kanada an ihr.

es schaut ja doch ab und zu jemand vorbei; wenn auch keiner Kommentare schreibt ;)